Rezensionen

Hannelore Mahlow ist seit über 30 Jahren der Kunst eng verbunden. Aus ihrer ersten Begegnung mit Farbe und Leinwand ist ein Hobby entstanden, das bald ihre vielseitige Begabung für die Malerei aufzeigte und auf dem Weg ständiger Fortbildung - zum Beispiel beim Gaststudium an der Universität für bildende Kunst - zur Perfektion führte.

Meistens sind es zarte Blumen und Blüten, die den Bildern Hannelore Mahlows eine traumhafte Leichtigkeit verleihen, aber es gibt außerdem kaum eine Technik, die sie nicht animiert hätte, selbst in abstrakten Werken Gefühltes und Gedachtes in Form und Farbe zu bringen. Es ist keine Aggressivität in ihren Bildern - es ist ein beglückendes, intensives Sehen, das der Betrachter erleben darf. Bei der heutigen Reizüberflutung muss er das als erholsame und wohltuende Hinwendung zur Poesie empfinden.

Wilhelm Bobring
Wilhelm Bobring
Mitglied im Bund Bildender Künstler
Kulturpreisträger Harz
Schüler Oskar Kokoschkas in dessen Sommerakademie Salzburg

Hannoversche Malerin stellt im Schloss aus

Hannelore Mahlow zeigt Acrylarbeiten

Im Seniorendomizil des Schlosses Hasperde wurde jetzt eine Gemäldeausstellung der hannoverschen Malerin Hannelore Mahlow eröffnet.

Mahlow beschäftigt sich seit gut drei Jahrzehnten mit der Malerei. Bis zu ihrem 52. Lebensjahr arbeitete sie als Chefsekretärin, bevor das Hobby für sie zur Berufung wurde. Anfang der achtziger Jahre begann sie eine Ausbildung in Öl- und Aquarellmalerei. 1996 bis 1998 entdeckte sie durch ein Gaststudium an der Universität Hannover ihre Liebe zur Acrylmalerei.

Das Lieblingsbild der Künstlerin, "Stille", wurde 1998 für den Andreas-Kunstpreis in St, Andreasberg nominiert.

Die Künstlerin hat das Schloss Hasperde, in dem sie nun ausstellt, bereits 1966 das erste Mal betreten, um die Vernissage einer befreundeten Künstlerin zu besuchen. Damals dürfte sie aber wohl kaum geahnt haben, dass sie eines Tages selbst einmal eine Ausstellung in dem historischen Ambiente haben würde. Umso mehr freut sie sich jetzt darüber.

Wer den Blick auf die Werke der Künstlerin nutzen will, kann die Gemäldeausstellung bis Oktober im Schloss Hasperde sehen. Das Schlossfest am Sonntag, 4. August, im Spiegelsaal und Park des Senioren-Domizils bietet dazu Gelegenheit.

Neue Deister Zeitung 01.08.2002

"Wenn ich nicht male, geht es mir nicht gut"

Akuten Platzmangel hat die Künstlerin Hannelore Mahlow zu Hause nicht zu befürchten. Denn es gibt ja das Senioren-Domizil Schloss Hasperde. "Es ist sehr wichtig für unsere Bewohner und ihre Angehörigen, dass Kunst und Kultur in unser Haus Einzug halten", sagt Heimleiterin Rosemarie Hecht. "Wir wollen nicht die letzte Station sein, sondern zeigen, dass die alten Leute noch am Leben teilnehmen können."

Dafür sind die 24 Bilder, die noch den ganzen August lang im Erdgeschoss des Schlosses zu sehen sind, genau richtig. Jedes von ihnen erzählt eine andere Geschichte, einige sogar von fremden Welten. Denn außer einer Reihe von strukturreichen Abstrahierungen malt Mahlow gern und häufig wissenschaftliche Fotos aus dem Weltraum nach, die sie in Zeitungen und Magazinen findet. Die Folge sind sehenswerte Werke mit so klangvollen Titeln wie "Rosettennebel".

Doch zurzeit befindet sich die in Hannover geborene Künstlerin in einer ihrer regelmäßigen "Blumenperioden". Während ihrer mehr als 30-jährigen Schaffenszeit malte Mahlow nach eigener Schätzung weit mehr als 100 Bilder. Und es werden ständig mehr: "Ich gehe immer noch neue Wege", erzählt sie. "Wenn ich nicht male, geht es mir nicht gut." Und da sie eigentlich ständig irgendwo in der Region mit einer Ausstellung vertreten ist, wird wohl auch ihr Mann zuhause nicht über ihre Bilder stolpern müssen, sagt sie lachend.

Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 11.07.2002

"Flächenbrand" und Neubeginn

Ausstellung der Hannoveraner Künstlerin Hannelore Mahlow im Rittersaal eröffnet

Am Freitagabend eröffnete eine neue Ausstellung im Rittersaal des Welfenschlosses. Unter dem Titel "Flächenbrand" zeigt Hannelore Mahlow Bilder über aktuelle Bedrohungen, die von Menschen ausgehen, die aber auch zu einem Neubeginn führen.

Bei der Ausstellung würdigte Herzbergs stellvertretender Bürgermeister Ulrich Schramke die Leistungen der Malerin und ihre künstlerische Botschaft. Viel Anerkennung fand eine besondere Geste der Künstlerin: Sie schenkte dem Förderverein Schloss Herzberg ein Aquarell, und für die Stadt gab es zwei Bilder, die den Seniorenheimen Kern und Stiemerling überreicht wurden.

Mit dem "Flächenbrand" sei die Gewalt des flammenden Infernos gemeint, die Ohnmacht des Menschen, aber auch der Neubeginn nach dem Chaos des Krieges. Hier sind die aktuellen Ereignisse Träger der künstlerischen Empfindungen, das bildnerische Nachdenken darüber, was Menschen gegeneinander vermögen. Diese Übersetzung der Realität in die Kunstwirklichkeit ist von einer starken Wechselwirkung der Fläche mit der Farbe bestimmt.

Verbunden wurde das Thema der Ausstellung mit Aussagen aus der Literatur und der Musik. Dieser Dreiklang von Bild, Wort und Ton brachte Hörwege und Sichtweisen in der Wahrnehmung der Gewalt und seine Überwindung. Der "Lyrische Zirkel" mit Lieselotte Degenhard, Gisela Gödecke, Dorotheas Klose und Renate Weigt stellte seine Betroffenheit in eigenen Gedichten dar, engagiert und anschaulich vorgetragen. Von Klaus Töpfer (Tenor) und Wolfgang Müller (Klavier) erklangen, ausdrucksvoll gesungen und gespielt, Lieder aus der Zeit der Romantik von Clara Schumann, Johannes Brahms und Hugo Wolff.

Die Natur überwindet die Folgen des Flächenbrandes. Beispiele hierfür sind die bunten Blumenbilder von Hannelore Mahlow. Sie haben starke Leuchtkraft, die Wirksamkeit des Farbigen ist weit mehr als dekorativer Farbenzauber, es ist eine klangvolle Palette der Zuversicht und Freude.

Von Neubeginn nach all dem Leid war denn auch in den themenbezogenen Gedichten die Rede: Aus der Asche entsteht Neues, "neugeboren und sonnenbestrahlt" (Gödecke). Die menschlichen Grundgegebenheiten, etwa die Sehnsucht, zeigen sich auch in den Liedern des 19. Jahrhunderts. Hier war es das Glück der kleinen Freuden, wie es im Lied zum Ausdruck kam.

Die Ausstellung der Künstlerin Hannelore Mahlow im Rittersaal ist noch bis zum 23. Oktober zu sehen.

Herzberger Zeitung vom 12.09.05